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Warum Sie mit Design Systemen klein anfangen sollten

Warum Sie mit Design Systemen klein anfangen sollten

Ein gut aufgebautes und verwaltetes Design System kann einen immensen Wert liefern. Von einer kürzeren Markteinführungszeit bis hin zu einer einheitlichen Benutzererfahrung – klar ist, dass immer mehr Unternehmen ihr eigenes Design System implementieren möchten.

 

Während der Mehrwert von Design Systemen auf der Hand liegen mag, sieht die Bereitstellung eines eigenen Systems für jedes Unternehmen individuell aus. Beim Aufbau von Design Systemen müssen eine Vielzahl von Faktoren berücksichtigt werden. Der Prozess kann allen Beteiligten schnell über den Kopf wachsen, besonders wenn alles auf einmal entwickelt werden soll. 

 

Wir haben die Erfahrung gemacht, dass es einfacher ist, klein, mit einem sehr fokussierten Design System, anzufangen. Im Folgenden erklären wir die drei wichtigsten Gründe:

 

Grund Nr. 1: Konzentrieren Sie sich auf die Frage "Welchen Mehrwert soll das System schaffen?"

 

Design Systeme kommen in vielen Formen und Varianten daher. Im Idealfall folgen sie keinem Muster, sondern passen sich exakt den Bedürfnissen des Unternehmens an. Was für ein Unternehmen richtig ist, muss für ein anderes Unternehmen nicht unbedingt 1:1 passen. Oft braucht es einige Versuche, um Anforderungen zu verstehen. Hierbei stellen Sie auch fest, ob Sie überhaupt ein Design System benötigen.

 

Daher ist es wichtig, erst einmal nach dem Nutzen eines Design Systems für Ihr Unternehmen zu forschen. Nehmen Sie sich die Zeit, zuzuhören und zu verstehen, welche Probleme ein solches System lösen könnte. Prüfen Sie dabei, welche Möglichkeiten es bietet und ob jetzt der richtige Zeitpunkt für eine Einführung ist.

 

Dieser Ansatz hilft Unternehmen, ein gemeinsames Verständnis mit den Personen zu entwickeln, die es für den Erfolg des Systems benötigt. Das sind vor allem Designer:innen, Entwickler:innen, die Führungskräfte und andere Beteiligte.

 

Grund Nr. 2: Feedback und Iterationen

 

Ein wertvoller Ansatz, den Sie beim Aufbau Ihres Design Systems anwenden können, ist der "Product Thinking" Ansatz. Dieser Prozess, bei dem Software als ein Produkt entwickelt wird, zielt darauf ab, die Benutzer:innen zu verstehen. Dabei werden Feedbackschleifen eingerichtet, um sicherzustellen, dass sich das Produkt mit den Bedürfnissen der Benutzer:innen weiterentwickelt.

 

Benutzer:innen eines Design Systems sind in der Regel Designer:innen und Entwickler:innen, die das System als Tool für die Entwicklung anderer Produkte einsetzen. Und auch, wenn Sie die gleiche Rolle ausüben wie die Benutzer:innen, können diese eine vollkommen unterschiedliche Arbeitsweise oder Denkweise als Sie selbst haben.

 

Es ist also unerlässlich, dass Sie den Benutzer:innen zuhören und sie verstehen. Wenn Sie das nicht tun, besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass Ihr System nicht den Bedürfnissen seiner Benutzer:innen entsprechen wird und folglich von niemandem genutzt wird. Fangen Sie daher klein an und holen Sie frühzeitig Feedback ein, dann können Sie den Kurs bei Bedarf korrigieren. 

 

Grund Nr. 3: Frühe Erfolge ermöglichen eine Ausweitung

 

Design Systeme sind nicht einfach nur digitale Tools, die Sie einmal entwickeln, umsetzen und dann vergessen können. Sie müssen die spezifischen Anforderungen der internen Benutzer:innen erfüllen und sich mit ihren Anforderungen weiterentwickeln, wenn diese sich ändern. 

 

Sie haben den Mehrwert erkannt und das Feedback erhalten, dass Sie auf dem richtigen Weg sind? Dann haben sie eine Grundlage geschaffen, um das System weiter auszubauen. Dabei ist es wichtig, mit frühen Erfolgen zu punkten und diese in Gesprächen mit den wichtigsten Stakeholdern einzusetzen. 

 

Fünf Tipps für den Erfolg von Design Systemen

 

Entwickeln Sie zum ersten Mal ein Design System, oder haben Sie es bereits versucht und es hatte nicht die erwarteten Ergebnisse zur Folge?  Dann sollten Sie damit beginnen, Ihren Fokus etwas einzuengen und klein anzufangen. Hier finden Sie fünf Tipps, um sicherzustellen, dass Ihr Projekt für alle Beteiligten die richtigen Ergebnisse liefert:

 

  1. Bleiben Sie flexibel und akzeptieren Sie, dass Sie die Dinge vielleicht nicht gleich beim ersten Mal perfekt hinbekommen werden. Ein Design System zu finden, das für Unternehmen und Team funktioniert, kann Zeit und viele Iterationen erfordern – selbst wenn man klein anfängt.
  2. Beginnen Sie bei Ihren Benutzer:innen und entwickeln Sie das Design System von Anfang an mit ihnen zusammen. Fragen Sie nicht erst nach ihrer Meinung, wenn das System bereits erstellt ist. 
  3. Wählen Sie ein oder zwei konkrete Ziele, die Sie mit einem Design System erreichen wollen, und arbeiten Sie direkt darauf hin. Wenn Sie erst einmal eine solide Grundlage geschaffen haben, bleibt Ihnen genügend Zeit, um andere Möglichkeiten zu erschließen.
  4. Denken Sie in jeder Phase über das Design System hinaus. Überlegen Sie, ob Tools alleine Ihnen helfen werden, die Probleme zu lösen, die Sie beheben möchten. Versuchen Sie zum Beispiel ein Problem in der Zusammenarbeit mit einem Design System zu lösen, obwohl es dafür vielleicht viel bessere Möglichkeiten gäbe.
  5. Bleiben Sie offen für die Option, schlussendlich kein Design System einzusetzen. Design Systeme eignen sich nicht für jede Situation. Je nach Ihren Bedürfnissen und Umständen ist ein Design System vielleicht nicht das, was Ihr Team wirklich benötigt.

 

Mit der richtigen Herangehensweise den vollen Wert von Design Systemem ausschöpfen

 

Mit dem passenden Aufbau und der richtigen Pflege können Design Systeme einen enormen Wert für ein Unternehmen schaffen und die Workflows von Designer:innen und Entwickler:innen verbessern. Indem Unternehmen im Kleinen beginnen, können sie die richtigen Herausforderungen angehen. So stellen sie den Wert von Design Systemen bereits unter Beweis, bevor sie diese ausweiten. 

 

Wenn Sie mehr über den Aufbau hochwertiger Design Systeme erfahren möchten, sehen Sie sich gerne unsere On-Demand Session der YConf 2020 an. 

Hinweis: Die in diesem Artikel geäußerten Aussagen und Meinungen sind die der Autor:innen und spiegeln nicht zwingend die Position von Thoughtworks wider.

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